Hundertjahrfeier 2024
Gelebter Schützensport seit 100 Jahren ! Schützengesellschaft Berg am Loam feierte am 22.09.2024 Jubiläum und ehrte Mitglieder.
Bereits seit 100 Jahren besteht die Schützengesellschaft „Berg am Loam“. Aus diesem Grund waren die Mitglieder in das Schützenhaus eingeladen, um das Jubiläum gebührend zu feiern. Vorab war man in der Pfarrkirche versammelt, um dort den Festgottesdienst zu feiern und dabei auch der verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Für die musikalische Umrahmung zeichnete Organistin Regina Aigner und Alfred Wimmer verantwortlich.
Pfarrer Jose Peter betone, ein solches Jubiläum sei eine wunderbare Gelegenheit, zurückzublicken und dankbar zu sein. In den letzten 100 Jahren habe der Verein bewiesen, dass die Schützengesellschaft „Berg am Loam“ nicht nur ein Ort des Sports ist, sondern auch ein Ort der Gemeinschaft, des Respekts und der Freundschaft. Diese Liebe, diese Gemeinschaft sei es, was stark mache und die Jahrzehnte trage und hoffentlich viele weitere Jahre tragen werde. „Lasst uns also heute an diesem besonderen Tag, innehalten und dankbar sein – für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft“, betonte er. Gleichzeitig dürfe man dankbar für die geschlossenen Freundschaften sein, die gemeinsam gemeisterten Herausforderungen und viele Momente des Lachens. „Wir sind schon richtige Feierbiester“, das sagte ein Fußballspieler vom bayerischen Rekordmeister, nachdem der Verein zum wiederholten Male die Meisterschaft gewonnen hatte. Das können auch viele Menschen vor Ort sagen. Auch beim Schützen-Jubiläum dürfe man es so richtig krachen lassen. Zu jeder Feier gehöre eben auch die Freude. „Wir dürfen uns freuen, wieder einmal aus dem Alltag auszusteigen und andere Menschen zu begegnen.“ erklärte er. Diese Begegnungen mit anderen Menschen können etwas Heilendes an sich haben. Der Geistliche zitierte eine Aussage von Johannes Don Bosco: „Fröhlich sein, Gutes tun die Spatzen pfeifen lassen!“ Damit sei eine christliche Haltung auf den Punkt gebracht. Diese Haltung könne inspirierend sein. Nicht ängstlich, resignativ oder gar pessimistisch schaut er ins Leben. Don Bosco war sicherlich nicht ein naiver Tagträumer, er sich doch um arme Jugendliche auf den Straßen von Turin gekümmert. Er war – man würde heute sagen – ein Streetworker. Der Ausspruch gelte an diesem Jubiläum. Hier gehe es um die Freude, die aus dem Herzen komme. Und genau das wollte auch Jesus sagen: Fröhlich sein tut gut, es gehört zum Leben. Möge also die Schützenschaft noch viele weitere Jahre im Lichte der Liebe und Gnade Gottes bestehen.
Heinrich Schirk begrüßte schließlich die Gäste in der Vereinsgaststätte. Angeführt wurde der Zug vom Gotteshaus dorthin von den Frontenhausener Marktpfeiffern. Nach dem gemeinsamen Mittagessen hielt der Redner Rückblick auf die 100-jährige Geschichte. Als dienstältestes Vorstandsmitglied hat er allerlei Wissenswertes zusammengetragen. Die Schützengesellschaft Berg am Loam Frontenhausen e.V. ist im Jahr 1924 als Gesellschaftsverein gegründet worden. Hierzu ist im ehemaligen Schützengarten ein 50 Meter Schießstand gebaut worden. Aus dieser Zeit ist wegen der damaligen Wirtschaftskrise und den politischen Ereignissen nicht mehr viel bekannt. Während des NS-Regimes wurden 1938 die Schützenvereine verboten und auch nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Siegermächte sportliches Schießen zunächst nicht erlaubt. 1950 ist der Verein wiedergegründet worden und der Schießbetrieb im Nebenzimmer vom Gashaus Berg am Loam wieder aufgenommen worden.
Zunächst war es ein reiner Gemütlichkeits- oder Wirtshausverein. 1957 ist Meinrad Renkl zum Ersten Schützenmeister gewählt worden. Er habe mehr sportlichen Ehrgeiz gehabt und auch andere Schützen begeistert. 1960 ist der Verein dem Bayerischen Sportschützenbund beigetreten und hat 1961 weiter Schießstände errichtet, um mit anderen Vereinen Wettkämpfe zu bestreiten.
1973 sind im Eiskeller acht Schießstände für Luftgewehr und Luftpistole gebaut worden. Die Sparte Sportpistole ist neu gegründet und hierfür sind auch gleich Schießstände im Eiskeller eingebaut worden. 1979 war eine große Fahnenweihe, bei der auch die aktuelle Fahne angeschafft und geweiht wurde. 1980 begann dann die Planung für den Bau eines Vereinsheimes mit zwölf 10 Meter Ständen für Luftgewehr und Luftpistole und fünf 25 Meter Ständen für Sportpistole. Damit der Verein öffentliche Zuschüsse erhalten kann, ist die Eintragung ins Vereinsregister durchgeführt worden. Die Sparte Bogen wurde 1984 gegründet und im gleichen Jahr der Bau des Vereinsheimes begonnen, welches 1986 eingeweiht wurde. 1991 sind die Sparten Sportpistole, Großkaliber und Traditionszimmerstutzen gegründet worden. Ein neuer Bau stand 1998 ins Haus, nämlich der Bau des 50 Meter Standes für Gewehr Kleinkaliber.
In der Jahreshauptversammlung im Januar 1999 ist der langjährliche Erste Schützenmeister Meinrad Renkl nach 42-jähriger Tätigkeit von seinem Amt zurückgetreten. Er hat den Verein zu dem geführt, was er heute ist. Für seine Verdienste ist er zum Ehrenschützenmeister ernannt worden. Bis zu seinem Tod im Jahr 2019 hat er immer sein Wissen um den Schießsport in den Verein eingebracht.
Als Nachfolger ist Richard Bader gewählt worden. Seine erste große Amtshandlung war 1999 die Einweihung des neuen Schießstandes mit der Feier des 75-jährigen Gründungsfestes. Im Jahr 2004 ist in dem Schützenhaus des Niederbayrische Bundesschießen durchgeführt worden.
2005 war der Start für die Durchführung einer Sonnwendfeier in Eigenregie. Seither habe man es 18-mal durchgeführt und damit regelmäßige Einnahmen für die ständig notwendige Investitionen geschaffen. In der Jahreshauptversammlung im Januar 2009 wurde Karl Gruber zum ersten Schützenmeister gewählt. Gleich im ersten Jahr ist er auf die glorreiche Idee gekommen, dass der Verein mit Bandenwerbung am Schießstand zusätzliche Einnahmen erzielen könnte. Der Plan wurde noch im gleichen Jahr umgesetzt und so stehen dem Verein seither weitere regelmäßige Einnahmen für die weiter gestiegenen Anforderungen an den Schießsport zur Verfügung. In den folgenden Jahren habe man die scharfen Schießstände aufgrund geänderter Vorschriften zum Feuerschutz massiv umbauen müssen. Im Jahr 2014 ist Markus Renkl wegen des Verkaufs des gesamten Grundstück- mit Schützenhaus, Bogenwiese und Gasthaus erstmals auf den Verein zugekommen. In der Jahreshauptversammlung im Januar 2015 ist der langjährige Zweite Schützenmeister Hans Brunner nach 40-jähriger Tätigkeit auf eigenen Wunsch von seinem Amt zurückgetreten. Auch er wurde zum Ehrenschützenmeister ernannt. Als Nachfolger ist Günter Wimmer zum Zweiten Schützenmeister gewählt worden. Nach langen Verhandlungen hat man 2017 einen großen Teil des Grundstücks mit Schützenhaus, Bogenwiese, Parkplatz und Gasthaus mit Nebengebäude und Eiskeller erworben.
Auf die weiteren Umbauten ging er ein und das seit 2023 Markus Brandhuber Erster Schützenmeister ist. Wie man also ersehen könne, ist der Verein sehr aktiv und müsse sich ständig den veränderten Bedingungen anpassen, um eine breite Palette an Schießsportmöglichkeiten zu bieten und die ständig wachsenden Auflagen der Behörden zu erfüllen. Dies ist nur mit einer enormen Eigenleistung, entsprechenden Eigenmitteln und Zuschüssen möglich. Umfassende Dankesworte sprach Heinrich Schirk an all jene, die zum Gelingen des Festtages beitrugen.
Zum 100-Jährigen gibt es eine Festscheibe, die an diesem Tag direkt unter allen Teilnehmern ausgeschossen wurde. Der beste Teiler wird dann auf der Scheibe vermerkt, die Scheibe selber wird das Vereinsheim zieren und bei der Jahresabschlussfeier an den Gewinner übergeben.
Folgende Personen wurden für Ihre langjährige Treue zum Verein geehrt: 25 Jahre: Werner Aumeier, Gerhard Vilsmaier, 40 Jahre: Renate Giritzer, Fritz Wunderlich, Thomas Wunderlich, Manuela Huber, Franz Kiermeier, 50 Jahre: Johann Zollner, 60 Jahre: Christa Vilsmaier. Das Leistungsabzeichen im Gau erhielten in Silber Alexander Fuchsberger und Philipp Herdzin sowie in Gold Martin Stifner und Nico Eckardt. Außerdem wurden noch Leistungsabzeichen des DSB vergeben: klein Bronze: Raphael Rohr, Alexander Fuchsberger, klein Silber: Philipp Herdzin, groß Silber: Philipp Herdzin, klein Gold: Martin Stifner, Nico Eckardt, groß Gold: Martin Stifner, Nico Eckardt.
Als Ehrengäste waren vor Ort: Pfarrer Jose, Bürgermeister Dr. Franz Gassner samt Marktgemeinderat, Gauschützenmeister Günther Franzl samt Stellvertreter Peter Söll, Ehrenmitglied Hans Weiß sowie die vereinseigenen Schützenkönige.